Tag 1
In diesem Jahr haben Sam, Stevo, Stefan und ich (Nils) entschieden am Hanse Gravel teilzunehmen. Für die, die es nicht kennen: Beim Hanse Gravel sollen die Teilnehmer am jahrhundertealten Handelsweg der Hanse zwischen den frühen Hansestädten Hamburg, Lübeck, Rostock, Greifswald und Stettin im Bike-Packing-Modus entlang radeln. Dieser Weg wird derzeit von den Naturfreunden als Wanderweg beschildert und da es sich um keine kommerzielle Veranstaltung handelte, baten die Veranstalter jeden Fahrer um eine Mindestspende von 25 Euro, die der Instandsetzung des Hansewegs zukommen sollte.
Kurzum also alles in allem eine runde Sache, der wir uns gerne angeschlossen haben. Somit kam für uns die Einhaltung eines Verhaltenskodex’ für Bikepacker nicht in Frage, nach welchem jeder die Tour selbständig und ohne vorgeplante Unterkünfte angehen soll.
Los ging es am Donnerstagmorgen in einem Café in Hamburg-Entenwerder, wo man schon mal auskundschaften konnte, wer denn da so alles an den Start ging. Nach einer kurzen Fahrt durch den urbanen Raum Hamburgs erreichten wir die Binnenalster und verließen dann weiter an der immer stärker verengenden Außenalster die Stadt und fuhren in Richtung Lübeck. Für den ersten Tag hatten sich traumhafte Wetterbedingungen angekündigt und alle waren nach kurzer Zeit in kurzen Hosen und kurzen Trikots unterwegs. Für den Folgetag hatte sich jedoch bereits ein Wetterumschwung mit Regen und kühleren Temperaturen angekündigt. Zwar blies uns der Ostwind entgegen, aber da dieser nicht so stark war, störte uns das nicht. Im schönen Lübeck mussten wir kurz in einen Fahrradbus einsteigen, um die Trave zu unterqueren, da die Benutzung des Tunnels Fahrradfahrern strengstens untersagt war. Kurze Zeit später taten wir dies noch ein zweites Mal und überquerten anschließend die Landesgrenze zwischen Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Nachdem wir bereits mehr als hundert Kilometer hinter uns gelassen hatten, wurden die Wege in den Waldstücken immer sandiger, sodass man des Öfteren beinahe stecken blieb. Das Fahrradfahren wurde hier für alle zur Tortur und kostete dementsprechend viel Kraft, nicht vollends im „Treibsand“ zu versinken. Wie bereits erwähnt, hatten wir uns nicht dem Kodex der Bikepacking-Gemeinde verpflichtet gefühlt, nach welchem man mit Zelt, Schlafsack und Isomatte, die Nächte in der freien Na-tur verbringt und nur im Notfall spontan in ein Hotel flüchten darf. Wir hatten uns bei Kilometer 200 und 450 Schlafgelegenheiten auf Camplingplätze gesichert, sodass wir diese Ziele unbedingt erreichen wollten. Stevo wurde leider vom Hungerast getroffen, sodass wir immer langsamer vorankamen. Eigentlich wollten wir gemeinsam am Zielort eintreffen, letztendlich entschieden Stefan und ich die letzten Kilometer alleine vor zu fahren. So konnten wir schon einmal duschen und vor der Schließung des Supermarktes in Neubukow uns um das so wichtige Abendessen kümmern. Letztendlich schaffte es Stevo dann doch noch mit Sams motivierender Unterstützung ans Ziel zu kommen und so hatte unser Team die erste Krise überstanden. Nach dem Essen ging es dann für alle schnell ins Bett, denn am nächsten Tag wollten wir um 7 Uhr in der Früh Richtung Rostock und Usedom aufbrechen.
Tag 2
Aufgrund der Erfahrung des Vortages erschien uns das Ziel 250 Kilometer an einem Tag bewältigen zu wollen, doch zu ambitioniert. Wir befürchteten auf weitere Sandwege zu treffen, die unser Eintreffen auf Usedom vor Einbruch der Nacht zumindest fraglich machen würden. Infolgedessen erschien es uns sinnvoller die Tagesetappe auf 200 Kilometer zu verkürzen, wodurch uns bedauerlicherweise jede Menge Hansegravelkilometer abhanden kommen sollten. Lediglich die Wegpunkte in Rostock und auf Usedom fielen unserer radikalen Kürzung nicht zum Opfer. Wir fuhren an diesem Tag auf vielen Landstraßen, an welchen leider vielfach Randstreifen oder Fahrradwege fehlten. Der Tag war bis auf einem angenehmen Frühstück in Rostock relativ ereignislos. Ein Gewitter über Rostock hörten wir zum Glück nur noch aus der Ferne. Ein Weile konnten wir dem Wetterumschwung noch entfliehen, doch nach 150 Kilometern erwischte auch uns die Wetterscheide. Just als wir an einer Zugbrücke auf die Unterquerung von zwei Segelbooten warten mussten, wurden wir von einem starken Regenschauer eingedeckt und hatten keine Gelegenheit uns unterzustellen. Erst nachdem zwei Urlaubssegler die Stelle passiert hatten, und die Brücke wieder heruntergefahren war, konnten wir uns auf der anderen Seite unterstellen.
Auf den letzten 50 Kilometern blies uns immer stärker der kalte Ostwind ins Gesicht, wenngleich der Regen nachgelassen hatte. Zum Glück konnten Stefan und Sam, Stevo und mir Windschatten geben und uns gelang es dran zu bleiben. Auf Usedom waren wir dann alle doch noch einmal an diesem Tag ganz begeistert von der schnurgeraden, spaßig welligen Waldstraße, die an der Nordküste der Halbinsel entlangführte. Immer wieder konnte man von hier aus auch einen Blick auf die Ostsee erhaschen. Kurz vor unserem Zielort in Korswandt, bekamen wir dann noch die touristische Seite zu Gesicht. Hier reihten sich Hotels aus der Zeit der Jahrhundertwende um 1900 aneinander. Unser Campingplatz lag dann aber etwas weiter davon entfernt hinter einem Waldstück und einem kleinen Anstieg, der nochmal unsere letzten Kräfte forderte. Hier wurden wir nach einer kurzen Suche von Roswitha empfangen, die uns, als wir nach der Waschmaschine fragten weil wir zwei Tage unsere Klamotten nicht gewechselt hatten, burschikos erklärte: „Wisst ihr denn nicht, wie man das macht?“ Mit Roswitha verstanden wir uns also prächtig. Waschen durften wir auch noch am nächsten Morgen und Roswitha hängte sogar noch unsere Wäsche vor einer kleinen E-Heizung im Frühstücksraum auf.
Tag 3
Nach einer Übernachtung in einem Wohnwagen machte uns Roswitha noch Frühstück, aber alsbald mussten wir sie dann doch verlassen. Am letzten Tag wollten wir uns dann doch noch einmal an den Hansegraveltrack halten und die letzten 150 Kilometer gemeinsam zu Ende fahren. Es ging noch einmal zu großen Teilen am Stettiner Haff entlang und an verschiedenen Kleinstädten und Dörfern in der Nähe der polnischen Grenze vorbei. Da sich der Wind heute gedreht hatte, der Track aber auch seine Richtung, durften wir noch einmal 50 Kilometer gegen den Wind ankämpfen. Erst danach hatte wir nach insgesamt 450 Kilometern zum ersten Mal Rückenwind, welcher sich wie eine Befreiung anfühlte. Am Strand von Ueckermünde gab es dann noch eins der besten Bismarkheringsbrötchen, das ich bislang gegessen habe. Gestärkt ging es also weiter durch den Naturpark Am Stettiner Haff durch viel Wald- und Wiesenlandschaften. Hier kam es auch vor, dass man kilometerlang fahren konnte, ohne einer Menschenseele zu begegnen. Irgendwann kamen uns immer wieder kleine Grüppchen von polnischen Sonntagsradlern entgegen und erst im letzten Moment realisierten, dass eine Zweierreihe auf einem engen Fahrradweg bei Gegenverkehr unangebracht sein könnte. Obwohl wir sehr vorsichtig fuhren, wäre es hier beinahe zum Frontalzusammenstoß gekommen. Irgendwann hatten wir dann doch die polnische Grenze unbeschadet erreicht. Wir wussten, dass es jetzt nur noch 30 Kilometer zu fahren waren, und die Vorfreude endlich ans Ziel zu kommen stieg beträchtlich. In Polen wurde leider der Asphalt schlechter und erst zum Ende durften wir nur nochmal durch ein bewaldetes Parkgelände nach Stettin einfahren. Endlich durchquerten wir den Stettiner Stadtpark und fuhren schließlich an ein paar Sehenswürdigkeiten vorbei zum Zielort, wo sich die Ankommenden Hanse Graveler in ein Tourbuch eintragen konnten.
Im Großen und Ganzen waren wir am Ende glücklich und zufrieden, dass wir dann doch unser Ziel erreicht hatten. Wir waren alle der Meinung, dass wir auch gut und gerne den Hanse Gravel in vier oder fünf Tagen hätten fahren können. Die Sache mit dem Kodex verstehe ich nicht ganz. Einerseits finde ich es grundsätzlich gut und interessant, in der Natur unter freiem Himmel zu übernachten und dabei ein ganz besonderes Abenteuer zu erleben. Auf der anderen Seite lob ich mir auch eine warme Dusche und die Sicherheit am Abend eine einigermaßen bequeme Unterbringung vorzufinden, um einen einigermaßen erholsamen Schlaf finden zu können. Ebenso das Fahren in der Gemeinschaft wollten wir uns auch an diesem Wochenende nicht nehmen lassen. Trotzdem war der Hanse Gravel einen wunderbare Veranstaltung, an die ich mich immer gerne zurück erinnern werde. Ein Glückwunsch geht an alle Hansegravelfahrerinnen und -fahrer, die am Ende ihr Ziel erreicht haben und auch diejenigen, die es vielleicht nicht ganz geschafft haben, sollen hier nicht ausgenommen sein.
Outskirts 3 führt die beiden Lachlan Brüder von Albanien bis in die Türkei nach Istanbul. Wie so oft läuft nicht immer alles nach Plan, aber vermutlich gehört das auch zu einem echten Abenteuer dazu. Und selbst der hochkarätige Gast zum Ende dieses Abenteuers hat so seine Probleme auf der Reise.
Mit guter Laune und einem Lächeln im Gesicht starten wir in die neue Woche. Dafür verantwortlich ist Danny Macaskill und sein neuer Video Part.
„Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht“. Diese alte Weisheit kann man auf viele Dinge im Leben adaptieren. In meinem Fall könnte man dies in abgewandelter Form auf Aero Renner beziehen. Die breiten Sattelstützen und die oftmals extrem hohen Rahmenformen versauen mir persönlich einfach die wundervolle Ästhetik eines Fahrrads und somit hatte ich dieser Gattung bislang wenig Beachtung geschenkt. Ein weiterer „Streitpunkt“, vor allem in Punkto Geschmack, an dem im folgenden vorgestelltem Cervelo S5, ist mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit die recht extravagante, hauseigene Lenker/Vorbaukombination.
Rennrad, Allroad, Endurance, Cross, Randonneur – das „Flare Bicycle Festival“ lädt erstmals Liebhaber aller Dropbar-Räder in die Rhein-Neckar-Region.
Am 22. und 23. Juni 2019 wird in Heidelberg tief gegriffen: Mit dem Flare Festival sprechen die Organisatoren alle Liebhaber von Rennlenkern an. Im Zentrum des zweitägigen Festivals stehen geführte Touren auf Asphalt, Feld- und Forstwegen. Mehrmals täglich werden die Gäste von Locals in die Umgebung geleitet: Odenwald und Kraichgau versprechen abwechslungsreiche Erlebnisse. Zum Selbsterfahren werden Leih-GPS-Geräte angeboten.
Testräder lassen sich die Wochen vor dem Event online vorbuchen – diverse Aussteller haben ihr Kommen zugesagt. Anwesende Radhersteller sind: Cannondale, Cinelli, Marin, Veloheld, Ritchey, Rondo, Salsa und Surly. Zubehör und Komponenten präsentieren: Clifbar, Cuore of Switzerland, Lezyne, Restrap, Tunap, Voxom, Wahoo, WTB und Zipp.
In der Expo-Area wird außerdem ein gutes Dutzend Rahmenbauer ihre Kreationen mit Dropbar präsentieren.
„Uns ist am Radfahren vor allem das Miteinander wichtig“, sagt Michael Ziegler, geistiger Vater des Flare-Festivals. „Wir haben selbst schon viele tolle Events erlebt und können mit dem Dezernat 16 und unserer tollen Gegend auch Anderen eine gute Zeit bereiten.“
Außerdem erwartet die Besucher eine Fülle an Köstlichkeiten und Kaffee, eine bewachte Garderobe, Umkleidekabinen, eine Fahrradwaschanlage und eine Party mit Livemusik am Samstagabend.
Der Eintritt zum Festival ist frei. Alle weiteren Informationen, Updates sowie die Testradbuchungen findet ihr unter www.flarebicyclefestival.com